„Meine Arbeit spricht für doch für sich! Oder?“

„Meine Arbeit spricht für doch für sich! Oder?“

12.12.2018

Immer wieder spreche ich mit Kandidaten, die sich wundern, warum sie nicht befördert werden oder die Verantwortung für ein großes Projekt an andere vergeben wird. Schließlich hätten sie in der Vergangenheit nur gute Leistungen gebracht. Ihr Irrglaube: Gute Leistung sprich für sich. Doch das ist falsch! Wer denkt, dass aktuelle oder zukünftige Arbeitgeber Ihre Kompetenzen oder Ihr Potenzial von allein entdecken und anerkennen, der täuscht sich. Denn was für viele große Unternehmen gilt, gilt auch für Sie: Wer Interesse generieren und einen guten Ruf aufbauen möchte, muss sich gut vermarkten können.

In meinem Berateralltag sehe ich häufig, dass sich Personen deutlich unter Wert verkaufen. Zudem sind sie meist zu passiv und zu zurückhaltend in Bezug auf ihre Fähigkeiten. Doch wer zu bescheiden ist, wird auch schnell übersehen! Ich ermutige meine Klienten immer, zu sich selbst zu stehen, sich selbst zu loben und sich auch selbst zu mögen. Denn wenn Sie nicht ans sich selbst glauben und mit sich hadern, wieso sollten andere dann Ihnen viel zutrauen? Ein gestärktes Selbstvertrauen und der Glaube an sich sind somit die Grundlagen, auch andere von Ihrem Können zu überzeugen.

Der zentrale Aspekt des offensiven Selbstmarketings ist es, das Sie selbstbewusst und (pro)aktiv Ihre Stärken und Erfolge kommunizieren. Es geht nicht darum, dass Sie sich künstlich verstellen, sondern die Aufmerksamkeit auf Ihre persönlichen Erfolge, Verdienste und Fähigkeiten zu lenken. Der Slogan lautet: „Tue Gutes und rede darüber“! Zeigen Sie den (neuen) Vorgesetzten, welchen Nutzen und Mehrwert diese von Ihnen bekommen und welche Bereicherung Sie für das Unternehmen sind! Das Prinzip „weniger ist mehr“ greift beim Selbstmarketing nicht. Ganz im Gegenteil! Protzen Sie ruhig ein wenig ohne dabei arrogant rüberzukommen.

Wenn Sie sich auf eine Stelle bewerben, zeigen Sie, was das Unternehmen von Ihnen hat, machen Sie das Unternehmen heiß auf Sie! Gleichen Sie Ihre Stärken mit dem Anforderungsprofil der Stelle ab, damit Sie sich zielorientiert in Szene setzen können. Vergessen Sie auch nicht Ihre persönlichen Kompetenzen! Wenn Sie in Ihrem Lebenslauf mit Abschlüssen, Zertifikaten oder Berufserfahrung glänzen können, ist das hervorragend, aber sprechen Sie gerade beim Vorstellungsgespräch nicht nur Ihre fachlichen Skills, sondern auch Ihre charakterlichen Stärken an! Dies können Sie bereits bei der ersten Frage tun. Fragt der Personaler, ob Sie den Weg hierher gut gefunden haben, können Sie sich gleich in Szene setzen und darauf hinweisen, dass Sie aufgrund Ihrer Gewissenhaftigkeit und Ihres Pflichtbewusstseins wichtige Termine immer im Voraus planen und das Unternehmen deshalb ohne Probleme gefunden haben.

Wenn Sie sich selbstsicher zeigen und Ihrem Arbeitgeber klar den Nutzen und Ihre Motivation aufzeigen, wird der Erfolg nicht lange auf sich warten lassen. Zeigen Sie was Sie können!

Autor: Walter Feichtner ist Inhaber von Karrierecoach München und Mitglied im Beraternetzwerk job40plus.

Die Kolumne „Geschichten aus dem Alltag von Karriereprofis“ wird im Wechsel von verschiedenen Experten geschrieben. Die bisher erschienenen finden Sie hier.

 

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