19.11.2018
Wenn Kandidaten mich bitten, ihren Lebenslauf zu überarbeiten, dann bietet sich oft dasselbe Bild. Der Lebenslauf listet auf, wie lange jemand wo in welcher Position und dort mit was beschäftigt war. Eigentlich ähnelt er mehr einer besseren Stellenbeschreibung.
Erfolgreich ist man damit jedoch selten. Im Zeitalter des Internets steigt die Zahl der Wettbewerber um die interessanten Stellen oft auf mehrere Hundert. Da ist es angesagt, sich so zu präsentieren, dass man im Stapel der Konkurrenten ganz oben landet. Mit anderen Worten: Man muss sich positiv unterscheiden.
Aber wie geht das? Die Antwort ist ganz einfach: Vermitteln Sie dem nächsten potentiellen Arbeitgeber kompakt und sofort ersichtlich Ihre besonderen fachlichen und persönlichen Kernkompetenzen. Zeigen Sie Ihre bisherigen Erfolge auf und transportieren Sie damit indirekt den Nutzen, den Sie auf der nächsten Stelle entfalten werden. Anders ausgedrückt: Präsentieren Sie Ihre Schokoladenseite – und das kompakt auf der ersten Seite in einem Kurzprofil.
Erstellen Sie nur einen klassischen Lebenslauf, hinterlassen Sie keinen gebündelten Eindruck von Ihren fachlichen und persönlichen Kompetenzen. Sie provozieren eher das Risiko, dass der Leser selber herausfinden muss, was ihm diese Person zu bieten hat. Und dieser Leser macht sich möglicherweise ein Bild von Ihnen, was nicht Ihren Qualitäten entspricht.
Dabei haben Sie es in der Hand, welchen Eindruck jemand von Ihnen bekommen soll. Mit einem guten Kurzprofil erhöhen sie die Chance, in den kleinen Kreis der Kandidaten zu kommen, die zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Also – machen Sie sich Gedanken über Ihre Leistungen und formulieren Sie diese gebündelt zu Beginn Ihres Lebenslaufes unter der Überschrift: Kurzprofil oder Kompetenzprofil. Keine leichte Aufgabe, aber absolut lohnenswert.
Die Autorin Christina Kock, Jahrgang 1959, ist Mitglied im Beraternetzwerk von job40plus und gehört zu den führenden Karriere- und Outplacement-Beratern in Deutschland. Ihr Beratungangebot für Führungskräfte bei beruflichen Veränderungen reicht von systematischer Selbstreflektion aus Performance-Perspektive, Neupositionierung über Karriereentwicklung und Outplacement bis zur Königsklasse „Inverses Headhunting“. Ihre eigene Laufbahn hat sie bis auf die Vorstandsebene in der Finanzindustrie geführt. Das macht sie für ihre Kunden zu einer versierten Sparringspartnerin auf Augenhöhe. Sie weiß, was Menschen antreibt, erarbeitet methodisch die richtige Positionierung ihrer Kunden und entwickelt mit ihnen neue Perspektiven. 2011 gründete sie ihr Beratungsunternehmen DOM CONSULTING®.
Die Kolumne „Geschichten aus dem Alltag von Karriereprofis“ wird im Wechsel von verschiedenen Experten geschrieben. Die bisher erschienenen finden Sie hier.