Ist das klassische Bewerbungsgespräch Grundlage für eine Einstellung?

Ist das klassische Bewerbungsgespräch Grundlage für eine Einstellung?

18.05.2018

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„Experten fordern: Schafft endlich das Bewerbungsgespräch ab“, lautet die Überschrift eines aktuellen Artikels  auf dem Portal arbeits-abc. Ein sehr interessantes Thema finden wir und würden die Frage  gerne diskutieren.

Gibt es wirklich echte Alternativen zum persönlichen Kennenlernen? Wir sind da nicht so sicher. Was ist Ihre Meinung?
Wie stellen Sie sich den geeigneten Entscheidungsprozess vor?
Schreiben Sie uns unter shw@job40plus.de. Interessante Statements veröffentlichen wir hier in unserem Blog (auf Wunsch natürlich anonym) und unter allen Einsendungen verlosen wir drei Jahresabonnements der „Welt am Sonntag“.
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Diskussionsbeiträge:

  1. Tim Gerdes, I AM Consulting:

Ich muss gestehen, ich finde diese Entweder – Oder Artikel etwas fade. Auch halte ich den Gerechtigkeitsbegriff – nicht nur hier – für schwierig. Mir möge mal jemand definieren, was hier ein wirklich gerechtes Ergebnis ist, wenn z.B. ein Mensch mit sehr guten Potenzialen aber nicht so guter fachlicher Eignung und einer mir hervorragender fachlicher Eignung, aber mangelnder Lernbereitschaft im Auswahlprozess aufeinander treffen.
Vor diesem Hintergrund kann ich dem Artikel, bei aller Richtigkeit und Validität der zugrunde liegenden Statistiken, nicht zustimmen.
Warum entweder – oder? Warum bedeutet ein Assessmentcenter, dass sich daran kein Bewerbergespräch anschließt? Apropos Assessmentcenter:  Dessen Aussagekraft für den zukünftigen Beruflichen Erfolg liegt übrigens laut mehrerer Studien bei 50%, also auf dem Niveau eines Münzwurfs.
Ich halte ein mehrstufiges Verfahren, dass mit einem Bewerbergespräch abschließt, für am sinnvollsten.

Das könnte beispielsweise wie folgt aussehen:

  • Schritt 1: Die schriftlichen Bewerbungen werden nach qualifikatorischen Gesichtspunkten vorausgewählt. Die ausgewählten KandidatInnen gehen zu Schritt 2:
  • Schritt 2: Die Bewerber nehmen an einem preiswerten Onlinetestverfahren, dass auf kulturelle- motivatorische- verhaltens- und/oder zielorientierte Faktoren abzielt
  • Schritt 3: Diejenigen, die hier ins Profil passen, durchlaufen ein Assessmentcenter, das tendenziell strak softskillorientiert ist. Auch hier lässt sich die Unternehmenskultur abbilden und das Matching der KandidatInnen prüfen – insbesondere, wenn die BeobachterInnen aus dem Unternehmen kommen und geschult sind.
  • Schritt 4: Die drei oder vier Personen, die das AC am besten abgeschlossen haben werden zu Bewerbungsgesprächen mit dem zukünftigen Vorgesetzten und einer Person aus dem HR eingeladen. In diesem Gespräch kann man sich relativ gut auf Sympathie und Bauchgefühl verlassen, da die, im Artikel angesprochenen Fallstricke bereits im Vorfeld weitestgehend ausgeräumt wurden.

Die Punkte 3 und 4 haben wir gemeinsam mit einem internationalen Unternehmen, in einem sehr stimmigen und erfolgreichen Modell aufgesetzt und eingeführt. Bezüglich des Punktes 2 befinden wir uns in der Sondierungsphase mit mehreren potenziellen Partnern.
Ein solches Verfahren wird nicht verhindern, dass auch hier der/die eine oder andere BlenderIn durchrutscht und den Job unverdientermaßen bekommt – wie auch der/die eine oder andere am Tag des ACs vielleicht einen schlechten Tag hat und eben zu Unrecht nicht ausgewählt wird.

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  1. Herr L.

Es braucht ein interessantes Bewerbungsgespräch mit Recruitern die vorbereitet sind. Keine stupide Abfrage von Lebenslaufabschnitten und warum man die Stellen gewechselt hat. Eine Bewusstseit bei Personalern, wenn der Bewerber bei einem Leiharbeitsunternehmen tätig war, dass das Beschäftigungsende eben durch verschiedenste Gründe des Entleihgeschäfts zuende sein kann. Der Personaler kauft doch sicherlich auch bei Dienstleistungsunternehmen Ressourcen ein und kennt eigene firmeninterne Faktoren des Buchungsendes.

Die wichtige Beschaffung benötigt Personaler mit Herz und Verstand, so wie ich ein Qualitäter mit Herz bin und mein Verstand schon im Bewerbungsprozess das Unternehmen bewertet. Und einen besonderen Spaßfaktor haben Gespräche, in denen  das Gegenüber mit Anschreiben und Lebenslauf als Zettelsammlung dasitzt und von meinen  Zeugnissen, mitgesandten Dateien etc. keine Ahnung hat …

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