16.11.2017
Mein Dank an den FC Bayern!
von Sabine Hildebrandt-Woeckel
Nun muss ich eines vorweg schicken: Der FC Bayern München war noch nie mein Lieblingsverein. Zu abgehoben, ja, man muss sagen: zu gut.
Seit ich jetzt aber vor ein paar Tagen, die Nachricht las, dass Hans-Wilhelm Müller Wohlfahrt zu den Bayern zurückkehrt, komme ich ins Grübeln. Warum.
Ich organisiere eine Jobmesse für Fach- und Führungskräfte und allein aufgrund des Namens „job40plus“, habe ich mir schon manche dumme Bemerkung angehört. „Ach, Sie vermitteln die Oldies?“ Und auch was so mancher Bewerber von seinen Erlebnissen berichtet, klingt manchmal alles andere als ermutigend. Nun haben wir natürlich tolle Aussteller, Firmen wie IBM Client Innovation Center, Kaufland Informationssysteme, engineering people, whoohoo, Securiton, Daimler TSS u.v.a., die die Anforderungen der Zeit längst erkannt und seit Jahren ganz gezielt nach Professionals suchen. Aber schaut man sich die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt an: immer weniger Fachkräfte und dennoch immer noch zu viele hochqualifizierte Fachkräfte, die allein aufgrund ihres Geburtsdatums in den standardisierten Auswahlverfahren vieler Firmen durchs Raster fallen. Dann haben offensichtlich noch längst nicht alle den Knall gehört.
Beim FC Bayern dagegen muss ich Abbitte tun: Müller-Wohlfahrt ist 75 und damit noch älter als Jupp Heynckes, 72, der es bereits vormacht, wie wertvoll Erfahrung ist. Und gar nicht zu reden von Präsident Uli Hoeneß, 65, Assistenztrainer Hermann Gerland, 63, und dem Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge. Mit 62 fast schon ein Jungspund.
Eindeutig: In München machen es die Alten – und die machen es gut. Danke FC Bayern – was für eine tolle Argumentationshilfe.